
Archiv für das Jahr: 2016


Jagd Krug | Krug Jagd

Hafner Keramik
Hafnerkeramik als Haushaltsgeschirr hatte seine Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert.
Die Keramik wird bei recht niedrigen Temperaturen von 700 bis 800 ° C gebrannt
- Süddeutsche Wasserblase 1680 datiert, blau glasierte Hafnerware, H. 25 cm
- Detail der Auflage einer Hafner Keramik Flasche aus der Schweiz 2. Hälfte 18. JH
- Alpenländisches Wassergefäß um 1680, Sammlung J-J. Ludwig Regensburg
Hafnerkeramik wurde innen mit einer durchsichtigen Bleiglasur versehen um den Scherben wasserundurchlässig zu machen. Es gab allerdings auch farbige Bleiglasuren in Braun, Gelb oder Grün.
- Typisch für Kröninger Hafenerware „dottergelbe“ Färbung der Innenseite
- Rückseite Kröninger Teller um 1800
Eine dottergelbe Farbe ist z.B. typisch für die Hafnerware aus Niederbayern dem Kröning, einem bewaldeten Höhenzug zwischen Landshut, Vilsbiburg und Dingolfing.
Exzellente Tonvorkommen lieferten den Kröninger Hafnern das Material für besonders feine Produkte.
- Kröning – Hafnerkrug mit blauer Glasur um 1720
- Kröning Birnkrug um 1800
- Kröning Großer Hafner Teller um 1800
- 3 Kröninger Hafner Krüge um 1840
- Kröninger Weihwasserkrug um 1860
- Großer Kröninger Hafnerkrug um 1850, H. 31 cm
- Kleiner Hafnerkrug Kröning um 1820
- Großer Kröninger Hafnerkrug um 1800
Die große Dichte von Werkstätten insbesondere in der Blütezeit des 18. Jahrhunderts führte zum Vertrieb der Erzeugnisse in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern. Auf den Märkten auch der großen Städte nahmen die Kröninger Hafner eine führende Stellung ein. Verursacht durch eine Reihe von ungünstigen Entwicklungen verlor das Handwerk in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung und erlosch um das Jahr 1930.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%B6ninger_Hafnerkeramik
Aus Feuer und Erde Kröninger Keramik im Keramikland Niederbayern
Ein spannender Beitrag des Bayerischen Rundfunks über die Hafnerkeramik
aus der Region rund um den Kröning.
Zu finden über den obigen link in der BR Mediathek:
Museum:
Das Heimatmuseum Vilsbiburg kann durch seine Sammeltätigkeit und Ankaufspolitik sowie mit den durch eigenen Kräften ergrabenen und restaurierten Geschirrstücken aus Werkstattbruchgruben im Kröning und an der Bina auf einen Ausstellungsbestand
von etwa 900 Keramiken und ca. 100 Ofenkacheln und -teilen verweisen.
Im Depot lagern weiter noch erhebliche Mengen von Keramiken.
Literatur:
Lambert Grasmann
Die Hafner auf dem Kröning und an der Bina

Sixthof Aying 4 Jubiläen
23.09.2016 – 23.10.2016 Ausstellung in Aying
„Eine Gemeinde – vier Jubiläen“
Ausstellung im Sixthofstadel
1225 Jahre Aying
650 Jahre Filialkirche St. Nikolaus in Peiß
500 Jahre Reinheitsgebot
50 Jahre Schutzgemeinschaft Hofoldinger Forst
- Bierkrug als Teil der Bierkultur
- Bier Zitate
- Sammlung Ayinger Brauerei
- Sammlung Franz Inselkammer II
- Sammlung Franz Inselkammer II
- Hefekannen

Modern Pewter Tablescape
Zinn modern und elegant –
heute ebenso wie in vergangenen Epochen
Es kommt nur auf eine kreative Präsentation der geliebten Sammelstücke an.
Und das funktioniert auch in modern eingerichteten Wohnungen.
Als Gestalterischer Kontrapunkt:
„Die mit den Werten vergangener Jahrhunderte beseelten Kunstgegenstände
für den Alltagsgebrauch von besser gestellten Bürgern einer Region“
So kann auch die Herkunft der eigenen Famile eine Leitlinie für das Sammlen sein.
Kleinere Gegenstände ziehen auch in unsere sehr „mobilen“ Zeit leichter um
als antike Möbel.
Inspiration dafür habe ich mir bei Decorator Legende David Hicks geholt.
Eine Landschaft auf einem Tisch kann viele Themen repräsentieren und so in
Resonanz mit dem Sammler und seiner Leidenschaft für die einzelnen Objekte gehen.
Ich habe mit verschiedenen Hintergründen experimentiert und mich letztlich für die Variante 2 entschieden, die am besten mit die Farben von Lavendel und Salbei als lebendiger Kontrast zum matt eleganten Zinn harmoniert. Lavendel und Salbei duften intensiv und so bekommt das Arrangement noch eine dritte Dimension für die Sinne.
Hier ist gute Zusammenfassung zu finden nach welchen Kriterien David Hicks
seine tablescapes zusammengestellt hat.
Tablescapes are a great way to show off your most cherished items or collections.
Be it art, books, family heirlooms, or vacation souvenirs – tablescapes are just a pleasing arrangement of objects. But lets be clear.
Not just any haphazard arrangement thrown on a table counts as a tablescape…
According to the late David Hicks, the master of the tablescape,
„It isn’t a matter of just connecting miscellaneous objects on a table.
Each object must be of first-rate quality in itself; otherwise it doesn’t really work“.
Here are a few key factors to take into consideration when arranging a tablescape.
Hicks said it best, „What is important is not how valuable or inexpensive your objects are, but the care and feeling with which you arrange them.”
- There is a finite amount of space on a tabletop, so editing your arrangement is essential.
- Don’t forget to consider the size and scale of your table surface when selecting items.
- Odd numbers are more appealing to the eye than even numbers. When grouping things together, groupings of 3, 5, 7 or 9 tend to be more visually pleasing.
- Focus on an item in the foreground and then arrange the other items behind it to give it depth. Just like an artist arranges a still life to paint, one should remember to use objects to create a foreground, middle-ground, and background.
- It’s also important to add height. A tall lamp, vase, candlestick, or branch easily gives dimension.
- Larger items lend more of an impact than smaller items.
That said, don’t avoid the use a small objects, just be aware that you need to design with them in mind so they don’t get lost or make your arrangement look cluttered. This can easily be achieved by grouping them together so they look like a collection or giving them a pedestal so they stand out. - Stacked books are a great way to elevate items or display smaller items to create a focal point.
- When incorporating color, limit your color palette to just a few colors to keep things harmonious. You can also group dissimilar items together by color to create a more coordinated look.
Quelle: http://www.apartmenttherapy.com/how-to-master-t-95927

1. Zinn Sammler Treffen
- Zinn Gießer aus Dingolfing
- Fein gravierter Dingolfinger Zinn Teller 1735
- Zinn Sammler begutachten Zinn aus Dingolfing
- Regensburger Zinn aus den Beständen des Historischen Museums
- Regensburger Zinn Platte der Fischer Zunft
- Sammler begutachten Regensburger Zinn
Erstes Symposion und Sammlertreffen für altes Zinn
Dingolfing und Regensburg
17. bis 18. September 2016
Besonders erfreulich war das Zusammentreffen mit den
Niederländischen Zinnsammlern
die den Kreis der Teilnehmer um internationale Expertise bereichert haben!
Themen:
Georg Rettenbeck, Stadtarchivar und Leiter des Museums Dingolfing, mit anschließender Führung durch die Ausstellung zur Stadtgeschichte.
Vortrag Robert Weis, München:
„Gebrauchszinn aus dem Herzen Niederbayerns – Die Dingolfinger Zinngießer und ihr Werk“.
Besichtigung und Diskussion der Bestände des Museums und verschiedener Privatsammlungen zum Thema: Arbeiten Dingolfinger Zinngießer
Vortrag Dr. Otto Baumgärtel, München:
„Zinn auf Silberart im historischen Kontext – Klischees und Wirklichkeit“.
Vortrag Dr. Elmar Schneider, Wildon (A):
„Die Sammlung Ruhmann – Sammlungsgeschichte und Bestände“.
Download des Vortrag als PDF
die-sammlung-dr-karl-ruhmann-elmar-schneider
Vortrag Frieder Aichele, Stuttgart: „Fälschungen, mit Beispielen von Blutbacher bis Thielen“.
Download des Vortrag als PDF
vortrag-zinn-kunsthandwerk-als-nachbildung-originaler-stuecke-frieder-aichele-stuttgart-17-09-2016-dingolfing-zinnsammlertreffen
Vortrag Sabine Tiedke, M.A., Bad Windsheim: „Zinn im Fränkischen Freilandmuseum – Das Projekt Bestandskatalog und die Vorbereitung der Ausstellung Fränkisches Zinn“.
Historischen Museums Regensburg Besichtigung ausgewählter Depotbestände an Zinn – moderiert durch Dr. Otto Baumgärtel und Robert Weis

Albarello | Apothekengefäß
Apothekengefäße aus unterschiedlichen Zeitaltern und Regionen sind ein interessantes Sammelgebiet.
- Amberger Albarello mit dem Wappen der Abtei und des Reichstiftes St. Emmeran zu Regensburg. Die Apotheke der Fürsten Thurn und Taxis wurde 1736 gegründet. H. 20 cm
- Majolika Flasche Faenza um 1720, mit bunten Scharffeuerfarben bemalt, H. 21 cm
- Albarello Venedig Majolika um 1600 „MEL VIOL SOL“
- Kleines Apothekengefäß Sizilien, Caltagirone, 17. Jh.
- Albarello Pesaro um 1720
- Albarello Maiolica Antwerpen 2. Hälfte 16. JH
- Sirupkanne Italien (?) 18. Jh
- Albarello Italien Cantagalli um 1850
- Arnstaedter Apothekengefäss um 1650
- Albarello um 1760
- Albarello Deutschland um 1780
- Apothekengefäß Westerwald um 1640
- Westerwälder Apothekengefäß um 1780
- Apothekengefäß Westerwald um 1700
- Westerwald Apothekengefäß um 1800
- Raerener Apothekergefäß 17. Jh
- Apotheken Schraubgefäß Granat Serpentin um 1800
- Sceaux Paire Faience Pots Apothicaire Pharmacie XVIIIème
- Sceaux Pair of Baroque Faience apothecary Jar Albarello 18th century
Vergleichsstücke im Museum:
Deutsches Apothekenmuseum in Heidelberg
Die Sammlungen des Museums
Stand-, Aufbewahrungs- und Abgabegefäße:
In der Sammlung des Deutschen Apotheken-Museums bilden Standgefäße einen der Hauptschwerpunkte. Abgestimmt auf die unterschiedlichen Lagerungserfordernisse, waren im Verlauf der Jahrhunderte ganz unterschiedliche Materialien im Einsatz.
Trockene und luftig aufzubewahrende Stoffe wurden gerne in hölzernen Behältnissen bewahrt, flüssige und zähflüssige Bereitungen wurden häufig in Glasgefäßen, aber auch in glasierten Irdenwaregefäßen und später in Porzellan gelagert.
Die Sammlung umfasst italienische, spanische, französische, niederländische und deutsche Majoliken und Fayencen des 16.–18. Jh.
Sammlungen:
Die Firma La Roche in Basel/Schweiz besitzt eine wertvolle Sammlung von
etwa 400 Apothekengefäßen, die in verschiedenen Gebäuden in Basel und
in Grenzach in Vitrinen ausgestellt sind. Sie umfasst Stücke vom frühen
16. bis zum 19. Jahrhundert. Ein wissenschaftlicher Katalog erschließt
die Sammlung für die Forschung.
Literatur:
Apothekengefäße. Eine Geschichte der pharmazeutischen Keramik
Drey, Rudolf E.A. (Übersetzung ins Deutsche
Verlag: Callwey, München,, 1980
ISBN 10: 3766705334 / ISBN 13: 9783766705334
Originalausgabe:
Apothecary Jars. Pharmaceutical pottery and porcelain in Europe and the East 1150-1850. With a glossary of terms used in apothecary jar inscriptions.
Drey,Rudolf E.A.

Apothekengefäß um 1700
Westerwälder Apothekergefäß um 1700
Über 300 Jahre alt ist dieses Gefäß und immer noch modern!
This Westerwald antique ceramic saltglazed stoneware apothecary jar
is over 300 years old and still very modern.
Be inspired by the photos for your interior decoration project!
Spannende Hintergrundinformation zu Apothekengefäßen aus Westerwald in diesem
BLOG – Westerwaldkeramik
- Detail: Apotheken Gefäß Westerwald um 1700
- Apothekergefäß Westerwald um 1700
Vergleichsstück im Museum:
Keramik Museum Höhr-Grenzhausen
Ein Apothekergefäß von 1591
Inschrift:
„ch hab in meiner Apoteckn viel matern, die lieblich schmecken …“

Apotheker Gefäß Westerwald Jan Emens 1591 Quelle: http://westerwaldkeramik.twoday.net/stories/5169462/
Literatur Quelle:
http://westerwaldkeramik.twoday.net/stories/5169462/
Aufwendig verzierte Apothekergefässe zählen heute zu weltweit gesuchten keramischen Raritäten. Sie standen ursprünglich als Schau- und Aufbewahrungsgefässe im Verkaufsbereich städtischer Apotheken und sollten dem Kunden einen positiven Eindruck von der Bonität und Seriosität des Unternehmens geben.
Solche Apothekengefässe, die in Italien (Albarello genannt) entwickelt wurden, entstanden am Ende des 16. Jahrhunderts aus Steinzeug in Raeren, in der Folge aber auch im Westerwald.
Sie lassen sich auf die in Raeren bei Aachen ansässige Familie Mennicken zurückführen. Zu dieser Familie gehörte auch Jan Emens, einer der bedeutendsten Töpfer der Renaissance.
Mit dem Apothekengefäss von Jan Emens aus dem Jahre 1591 verfügt das Keramikmuseum Westerwald nicht nur über eine sehr kostbare Keramik aus der Hand dieses Raerener Meisters. Gleichzeitig belegt das Stück den kontinenteübergreifenden Austausch der Keramiker untereinander, dessen Wurzeln im Falle unseres Apothekergefässes im Persischen Reich liegen.
Im Vergleich zu der großen Fülle von Kannen, Krügen, Humpen und Trinkbechern sind Apothekergefäße aus Steinzeug wie dieses seltener bewahrt und vermutlich in nur geringerer Zahl hergestellt worden.
Der zylindrische Körper hat eine Höhe von 21,5 cm. Er ist zum einfach profilierten Fuß und zur fast horizontalen, ebenfalls durch Profilierungen abgesetzten Lippe leicht eingezogen und unten durch senkrechte Kannelüren sowie an seiner Schulter durch feinen Kerbschnittdekor gegliedert. Die Mitte des Gefäßkörpers nimmt eine Rollwerkkartusche mit einem horizontal gerahmten Feld für eine Beschriftung ein.
Die Beschriftung lautet: OF HI NIT IS VAN JUDAS GESLECHT 1591 [Ob er nicht aus Judas Geschlecht ist]. Kobaltoxid färbt den grauen Scherben blau.
Die am Ende des 16. Jahrhunderts von Italienern in Antwerpen hergestellten Fayencegefäße waren wahrscheinlich für viele Apotheker zu teuer, so dass dafür einheimische Produkte aus Ton oder Steinzeug einen Markt hatten. Vermutlich angeregt durch die weit verbreiteten Antwerpener Produkte beschäftigte man sich am Ende des 16. Jahrhunderts auch in Raeren mit der Herstellung solcher Apothekengefäße. Andere Orte mit Steinzeugproduktion wie Siegburg, Frechen, Köln und Creußen haben keine oder nur wenige Apothekengefäße angefertigt. Im Westerwald entstand eine Fabrikation von Apothekengefäßen, als Raerener Töpfer am Ende des 16. Jahrhunderts dorthin übersiedelten.
Während über Struktur, Entwicklung und tätige Künstler der Raerener Werkstätten wenig bekannt ist, sind die stilistischen Merkmale ihrer Erzeugnisse bekannt. In den zylindrischen Drogengefäßen nimmt Raeren den sogenannten Westerwaldstil vorweg: unser charakteristisch geformtes Stück besitzt geschuppte Schulter, blau ausgegründete Ornamentbordüren und eine aufgemodelte Rollwerkkartusche, deren Inschrift das Datum 1591 trägt. Den ältesten deutschen Apothekenfayencen aus Creußen gleich, führt auch dieses Steinzeuggefäß keine pharmazeutische Aufschrift.
Wie wir später sehen werden, ist die Beschriftung in platt-niederdeutscher oder platt-holländischer Sprache lesbar, hat allerdings zumindest keinen erkennbaren pharmazeutischen Bezug. Auch der tätige Künstler ist feststellbar, denn die Signatur des Stückes I E weist auf Jan Emens. Dieser Keramiker, der seine Produkte voller Stolz signierte, ist eine in Raeren herausragende Künstlerpersönlichkeit und zwar für Gefäßformen ebenso wie für Dekore.
Seinen mit Namenszeichen versehenen Krügen kommt wegen ihrer vollendeten Form und ihres Schmuckes wohl die größte Bedeutung zu. Jan Emens arbeitete schon im Jahre 1558 und wird noch 1591 genannt. Nachdem er gestorben und einige Meister der Familien Mennicken und Kalf nach dem Westerwald verzogen waren, hatte Jan Baldem (Mennicken) den größten und tätigsten Betrieb in Raeren. Von ihm kennen wir 1602-1605 datierte Stücke.
Es muss aber daran erinnert werden, dass die auf der Gefäßwandung angebrachten Daten nicht das Alter des Gefäßes, sondern die Herstellungszeit der Matrize und somit den terminus post quem angeben – als jenen Zeitpunkt, an dem das Gefäß frühestens entstanden ist. Es kann aber auch mit derselben Negativform noch Jahrzehnte später entstanden sein. Jan Baldem (Mennicken) machte sich von der an Reliefmatrizen gebundenen Form frei und bediente sich – wie im Westerwald seit Anfang des 17. Jahrhunderts üblich – der handgeschnittenen Rankornamente, die er auf die ganze Leibung der Gefäße verteilte.
Jan Emens hat um 1590 zum Belag seiner Apothekentöpfe eine Anzahl Zierschilder mit Rollwerkrahmen gestochen, die in der Regel Inschriften in seinen kennzeichnenden Kapitalbuchstaben enthalten. Die Rollwerkrahmen sind nach Stichen des Antwerpener Künstlers Jakob Floris angefertigt. Einige der häufigeren Sprüche lauten:
Tenor ich heb empor I E I590
Frauwe rechent noch nycht I E 1590
Waepen oever de moerrt I E M
Of hi nit en is van judas geslecht I E 1591
Dat was Dergen der mich verreit I E M 1591
Schoene Woerden sonder goenst is ein Art van Iuda Konst Y E M 1591
Wilt den Herren wt Lieffden met Loefsanck sengen und malkan dren vrintelick einen toe brengen I E 159
Irgendein Zusammenhang zwischen dem Wortlaut der Sprüche und dem Zweck der Gefäße ist bis jetzt nicht nachzuweisen. Die bislang bestehende Forschungsmeinung geht dahin, dass Jan Emens seinen Krügen mehr oder minder lange Sprüchlein gab, die, je wortreicher sie ausfielen, um so unverständlicher erscheinen. Der Schlüssel zu den heute für uns völlig unverständlichen Sinnsprüchen dürfte in der im Holland des ausgehenden 16. Jahrhunderts entwickelten Emblematik liegen. Dort sah man es als besondere intellektuelle Kunst an, durch Sinnsprüche und Bildworte den eigentlich zu gebenden Hinweis bis zur Unkenntnis zu verfremden – und damit Bildungsstand und Lebenserfahrung an den Tag zu legen. Andererseits konnte man somit Heilmittel für „peinliche“ Krankheiten, wie beispielsweise die Behandlung der weit verbreiteten Syphilis durch Quecksilber, dezent und nur für den Eingeweihten kenntlich machen. Gerade in der Sinnzuweisung der alleine in Raeren mehr als fünfhundert Inschriften auf reliefverziertem Steinzeug liegt sicher einer der Schlüssel zur vollständigen Erschließung der Gefäße selbst und ihres Funktionszusammenhangs im Sinne einer ganzheitlichen Erfassung einer der herausragenden kunsthandwerklichen Erzeugnisse der ausgehenden Renaissance.
Quelle: http://westerwaldkeramik.twoday.net/stories/5169462/

Bier lokal | Museum Dachau

29. Juli 2016 bis 29. Januar 2017
Bier lokal
Bezirksmuseum Dachau
Augsburger Str. 3
85221 Dachau
Tel 08131/5675-0
Öffnungszeiten
Di – Fr 11 – 17 Uhr
Sa, So, Feiertag 13 – 17 Uhr
Zum 500jährigen Jubiläum des ›Bayerischen Reinheitsgebots‹ steht ganz Bayern 2016 im Zeichen des gelben Getreidesaftes, dem auch das Bezirksmuseum eine kurzweilige Ausstellung mit einem besonderen Programm widmet.
Auch wenn von den ehemals sieben Dachauer Sudhäusern keines mehr existiert, so prägen noch heute der Unterbräu, der Hörhammer- und der Zieglerbräu das Erscheinungsbild des einstigen Marktes.
Unter dem Motto ›Jedem sein(e) Maß‹ erzählt die Ausstellung anhand von Biergefäßen aus sechs Jahrhunderten nicht nur Brauhistorie, sondern auch amüsante Geschichten über Bier, Braumeister und Zecher.
Rezension der Ausstellung in der Süddeutschen Zeitung
Im ersten Raum Hermann Stockmann Illustration
Im Museumskino offenbart Ludwig Thomas Satire ›Ein Münchner im Himmel‹ den von jeher engen Zusammenhang von Bier und Politik.
Teil der Ausstellung sind auch diverse Leihgaben aus der Sammlung Peter Vogt München

Cantagalli Majolika Schale
Ulisse Cantagalli (1839-1901)
Majolika Manufaktur Florenz
Die Firma Cantagalli obwohl bereits 1494 gegründet, erlangte erst zur Zeit des Historismus im 19. Jahrhundert unter Ulisse Cantagalli Berühmtheit. Bezüglich Ausgestaltung und Dekor orientierte man sich an Majolika aus der Renaissance und dem Barock.
Cantagalli Majolika lässt sich sehr gut an der Marke mit dem Hahn erkennen:
Schale mit stilisiertem Seepferdchen
Vergleichsstücke finden sich im Schloss Pillnitz:
Literatur:

Götter, Helden und Grotesken. Das goldene Zeitalter der Majolika.
Richter, Rainer (Hg.):
Verlag: München, Hirmer,, 2006
Artikel dazu in der NZZ
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