Das blaue Wellenband ist charakteristisch für die Werkstatt des Thomas Obermillner. Das dunkle Wellenband wird mit einem helleren Band konturiert. Dieses gliedert die Fläche in mehrere Bildfelder, die mit unterschiedlichen Motiven bemalt wurden. Die Wellenband Geschirre aus der Werkstatt Obermillner sind eine singuläre Erscheinung. Keine andere bekannte europäische Keramik kennt das blaue Wellenband als Dekor. Die Wellenbänder sind Boden und Standfläche, sind Vegetationslinien für Gräser, bergiges Terrain für Ziegenböcke und vieles andere mehr. Die Krüge und Teller der Obermillner Werkstatt sind ideenreich und individuell gestaltet.
So erläutert Christa Svoboda im Ausstellungskatalog von 1999 die Besonderheiten der Fayencen aus der Obermillner Werkstatt.
Blaue Welle – grüne Flamme: Salzburger und Gmunder Fayencen 17.-19. Jahrhundert. Aus der Sammlung des Carolino Augusteum Svoboda, Christa und Wolfram Morath (Hrsg.) Salzburg : Carolino Augusteum, 1999 S. 16 ff
Großer-Birnkrug-Hafnerwerkstatt-Obermillner-Salzburg-um-1680 aus der Sammlung Sammlung Carolino Augusteum
Der sogenannte Savona Henkel als Inspiration für Fayencekrüge aus Salzburg
Auch die besondere Form des Henkels – “Savona Henkel” genannt – ist charakteristisch für die Objekte aus der Werkstatt Obermillner aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dies ist ein doppelwulstiger Henkel, dessen untere Enden seitlich schlangenförmig auslaufen. Im oberen Drittel des Henkels meist auch noch ein Querbündel, das die Handhabung erleichtert. Gebräuchlich waren diese im Fraiul und auch in Savona.
Detail eines Jagdkruges Henkel in “Savona ” Form aus der Werkstatt Obermillner ca. 1690Beispiel für die Henkelformeines Melonenkruges aus Albisola
Referenzobjekte
Salzburger Fayencebirnkrug mit Hirsch um 1690 Werkstatt Thomas Obermillner, H. 24 cm
Vergleichbare Fayencen befinden sich in der Sammlung des Carolino Augusteum in Salzburg
Salzburger Fayencebirnkrug mit Fuchs um 1690 Werkstatt Thomas Obermillner, H. 19 cm
Vergleichbare Fayencen befinden sich in der Sammlung des Salzburger Fayencebirnkrug mit Hase um 1690 Werkstatt Thomas Obermillner, H. 24 cm
Vergleichbare Fayencen befinden sich in der Sammlung des Salzburger Fayencebirnkrug mit Jäger um 1690 Werkstatt Thomas Obermillner, H. 19 cm
Vergleichbare Fayencen befinden sich in der Sammlung des Salzburger Jagdkrug um 1690 aus der Fayence-Werkstatt Thomas Obermillner, H. 19 cmSalzburger Jagdkrug aus der Werkstatt Thomas Obermillner um 1690, H. 18 cmSalzburger Fayencebirnkrug um 1690 Werkstatt Thomas Obermillner, H. 24 cm
Vergleichbare Fayencen befinden sich in der Sammlung des Carolino Augusteum in Salzburg
Salzburger Fayencebirnkrug um 1700, Werkstatt Thomas OPbermillner, H. 26 cmFotos Peter Vogt München
Literatur
Blaue Welle – grüne Flamme: Salzburger und Gmunder Fayencen 17.-19. Jahrhundert. Aus der Sammlung des Carolino Augusteum Svoboda, Christa und Wolfram Morath (Hrsg.) Salzburg : Carolino Augusteum, 1999